Gedanken zur Jahreslosung 2021
Be merciful
Jesus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Lk. 6,26
Ich bin gekommen, um zerbrochene Herzen zu heilen, sagt Jesus in Lukas 4,18. Er fordert uns auf, es auch zu tun und möchte auch durch uns zerbrochene Herzen heilen. ER braucht unsere Hände. Oft fühlen wir uns aber nicht in der Lage, anderen zu helfen, ihnen Gutes zu tun, weil wir selbst Hilfe brauchen und unsere Defizite oder unsere eigene Zerbrochenheit uns daran hindern. Paulus sagt in Epheser 3,19 (NGÜ) „Ja, ich bete darum, dass ihr seine Liebe versteht, die doch weit über alles Verstehen hinausreicht und dass ihr auf diese Weise mehr und mehr mit der ganzen Fülle des Lebens erfüllt werdet, das bei Gott zu finden ist.“
Bevor wir unseren eigenen Schmerz überwinden und andere lieben können, müssen wir selbst Gottes Liebe erfahren haben. Seine Liebe macht es möglich, dass wir zu uns selbst barmherzig sind. Aber auch indem wir anderen helfen, können wir Glück empfinden. Auch eigene Wunden können so heilen.
Wichtig ist, dass wir uns von Gott zeigen lassen, welche Hilfe der andere wirklich braucht, welches Bruchstück seines Herzens fehlt. Blinder Aktionismus kann sehr schnell das Gegenteil bewirken.
Es ist vielleicht die schwierigste Herausforderung, nicht nur zu denen barmherzig zu sein, die uns und denen wir wohl gesonnen sind: Nein, wir sollen auch ein Herz für die haben, die nicht unsere „Typen“ sind, die uns das Leben schwer machen, die uns vielleicht sogar verletzt haben.
Dabei müssen wir nicht unbedingt große Dinge tun, die uns überfordern. Meistens reicht schon ein freundliches Wort, eine Geste, ein befreiendes Lächeln... Wenn wir die einfachsten Dinge teilen, kann das schon Wunder bewirken...
Klar, wir brauchen Gottes Hilfe dazu. Denn wenn wir es nur aus eigener Kraft heraus tun, sind wir bald wieder enttäuscht. Nur wenn wir es gleichzeitig auch an Gott abgeben, wie und ob der andere die Hilfe annimmt, sind wir davor geschützt.
Alles ist Stückwerk, wenn wir anderen Gutes tun. Wir können helfen, einzelne Stücke wieder aneinander zu legen. Aber nur Gott selber kann es wieder vollkommen heilen. Wichtig bei allem ist allein unsere liebevolle Hingabe so wie es Franz von Assisi beschreibt. Lasst uns so barmherzig sein!
Eure Carmen & Friedemann Wutzler
© WUTZLER VERLAG | www.wutzler-verlag.de
„Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst,
dass ich verzeihe, wo man beleidigt,
dass ich verbinde, wo Streit ist,
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist,
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht,
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
dass ich ein Licht entzünde, wo die Finsternis regiert,
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste,
nicht dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe,
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe,
denn wer sich hingibt, der empfängt,
wer sich selbst vergisst, der findet,
wer verzeiht, dem wird verziehen
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.“
Franz von Assisi
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